David Kaiser – 31.01.2014 Premiere "Die Liebe muss mich hassen"


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David Kaiser lernte ich beim kaffee|bankrott kennen. Er trat damals im roten Fummel auf und trug High Heels – meine Guete, die erinnerten mich an meine beste Zeit als junge Erwachsene, wo ich ohne diese Teile keinen Fuss vor die Tuer setzte.
Als mich David Anfang des Jahres bat, seine Premiere von Die Liebe muss mich hassen im Theater O- TonArt fotografisch zu begleiten, war ich begeistert, aber auch etwas skeptisch – eine Theaterpremiere ist nicht unbedingt mit einem Konzert vergleichbar. Trotzdem wollte ich mich der neuen Herausforderung stellen. Um 16.00 Uhr trafen wir uns vor Ort, fuer die Generalprobe und den Sound- und Lightcheck. David in Begleitung von Elke Bremer, der Pianist Nicolas Bajorat und der Techniker Ron, machten sich unmittelbar an die Arbeit.

Ich liess erstmal das Theater auf mich wirken und war hin und weg von der Gemuetlichkeit und dem Flair – ich kam mir vor, wie in eine andere Zeit versetzt! Raus aus einem Traum und rein in den Zuschauerraum zur Arbeit. Auch hier eine unglaubliche Atmosphaere! Einen schoeneren Ort haette sich David nicht waehlen koennen, fuer die Premiere. Elke und ich beobachteten das Probenspektakel und waren bald von der Nervositaet des Hauptdarstellers angesteckt. Ich wechselte meine Objektive und machte Aufnahmen. Um spaeter keine boese Ueberraschung zu erleben, sprach ich mit dem Licht- und Tontechniker. Ca. 18.30 Uhr waren David, Nicolas und Ron mit der Probe durch und es ging in den Backstagebereich. Wenn ich schon aufgeregt war, wegen des grossen Respekts vor David und Nicolas, dann uebertraf mich David um Laengen. Ich konnte das mehr als nachvollziehen und ich haette nicht mit ihm tauschen wollen! Die Warterei hatte um 19.45 Uhr ein Ende. Das Theater war sehr gut besucht und wir waren startklar und bereit, einen aussergewoehnlichen Abend zu verbringen. Nicolas betrat die Buehne, dicht gefolgt von David. Mit Stunde der Clowns begann David sein Programm – ein wunderbar melancholisches Stueck aus dem Musical A Little Night Music von Stephen Sondheim. Was mich bei David von Anfang an faszinierte: Seine praegnante Stimme, gepaart mit Gestik und Mimik! Diese Kombination, mit Nicolas am Fluegel und dann in diesem Theater, das hatte richtig was!

Den 1. Teil schloss David mit dem Song Ich bin verrueckt nach jedem neuen Pianisten. Eine 20 minuetige Pause folgte und die Reaktionen des Publikums waren durchweg positiv. Die Anspannung liess nach, wir waren erleichert, dass es so gut lief. Der 2. Teil begann mit dem Song Nur fuer Geld und David wurde mit viel Applaus begruesst. Die darauf folgenden 45 Minuten sind kaum zu beschreiben, man muss dabei gewesen sein! David war locker und riss die Zuschauer/hoerer in seinen Bann. Er zeigte die ganze Bandbreite seines Talentes. Die Auswahl der Musikstuecke hatte es in sich und ich sah keinen, der nicht mindestens ein Grinsen auf dem Gesicht hatte. Zauberland, gefolgt von der 1. Zugabe Das letzte Lied – die Menschen tobten und forderten eine weitere Zugabe. Nachdem David einen Blumenstrauss geschenkt bekam, schob er DEN Reisser raus: Ich hasse Blumen! Was er uns dann bot, war schon der Hammer. Ich muss dazu sagen, ich liebe Blumen und mir tat es echt leid, was David mit dem Blumenstrauss in den folgenden Minuten machte. WIE er es allerdings machte war aber so ueberzeugend, dass ich vergass empoert zu sein. Jeder Tonfall, jede Gestik, jede Mimik, jede gezeigte Emotion – David brachte das so echt rueber, es war fuer mich das Paradestueck des Abends. Die Menschen dankten David mit frenetischem Beifall!

Nach einer kurzen Erfrischung gingen David und Nicolas raus, um mit den Leuten zu feiern. Es war eine gelungene Premiere und ein toller Abend in einer grossartigen Location. DANKE David fuer Dein Vertrauen! Danke Nicolas fuer Deine Gelassenheit (hat mich doch etwas beruhigt) und das gefuehlvolle Spiel am Fluegel! Danke Elke fuer Deinen Ueberblick und Deine Gesellschaft beim Mitzittern 😉
Danke Ron fuer die klasse Arbeit an Licht und Ton!

Setlist

01. Stunde der Clowns
02. Ich will nicht morgen schon…
03. Zersägte Dame
04. Nanas Lied
05. Es war nur ein einziges mal
06. Ich bin was du vergessen hast
07. Kleines Liebeslied
08. Willi
09. Lied vom einsamen Mädchen
10. Barbara Song
11. Ich bin verrückt nach jedem neuen Pianisten

PAUSE

12. Nur für Geld
13. anstatt Das
14. Vermisse dich
15. Freitag im Hotel
16. Ich bin dein blonder Seemann
17. Ich liebe dich nicht
18. Zyankali
19. Zehn Frauen
20. Sonett
21. Lied der alten Liebenden
22. Zauberland
23. Das letzte Lied
24. Ich hasse Blumen